Wibu-Systems: Digitale Souveränität erlangen - Safety & Security - Computer&AUTOMATION

2023-02-22 18:07:40 By : Ms. Lin Li

Deutschland und die Europäische Union müssen in Bezug auf Cybersecurity unabhängig werden, zeigt eine Schwerpunktstudie „Digitale Souveränität“ des BMWi. Gelingen kann dies nur durch Partnerschaften. Wibu-Systems hat daher einen ‚IT Security Club‘ ins Leben gerufen.

Wie wichtig Innovationen sind, hat man sowohl in der Wirtschaft als auch in der Politik erkannt. Beide verfolgen das Ziel, mittels Forschung und Innovation eine nachhaltige und souveräne Zukunft für Deutschland zu gestalten. Dies zeigt sich an Beispielen wie der „Zukunftsstrategie Forschung und Innovation“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, die im Herbst 2022 veröffentlicht wurde. Auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz will die Innovationskraft in Deutschland mit einer geeigneten Innovationspolitik stärken. Innovationen sind in Deutschland notwendig, da das Land nicht auf Rohstoffe zurückgreifen kann oder dies aus Gründen des Umweltschutzes nicht will und als Hochlohnland gilt.

Um Unabhängigkeit bei wichtigen Basistechnologien zu erreichen, verfolgen Deutschland und die Europäische Union den Weg, Systeme und Dienste frei zu gestalten und Handlungsfreiheit zu behalten. Die BMWi-Schwerpunktstudie „Digitale Souveränität“ stellte 2021 fest, dass digitale Souveränität im Bereich Cybersicherheit Fähigkeiten in der gesamten Bandbreite erfordert – von der Grundlagenforschung bis zur Implementierung. Erreichbar ist diese Souveränität nur, wenn Deutschland und die EU sich aktiv an der Normierung von Standards beteiligen, um diese nach ihren Vorstellungen und Bedürfnissen zu gestalten. Anderenfalls wären deutsche und europäische Unternehmen an die Standards anderer Länder gebunden.

Die Zukunft gehört Vorreitern, deren Innovationen einen wirtschaftlichen Mehrwert und greifbaren Nutzen bringen und sich dabei als nachhaltig, fair und ethisch vertretbar erweisen. Ein sicheres digitales Leben ist der Beitrag von Wibu-Systems zu einer intelligenteren Wirtschaft, einer respektvollen digitalen Gesellschaft und einer gesünderen Umwelt. Zwei Beispielen verdeutlichen, dass sich solche Innovationen am besten in Kooperation mit passenden Partnern erzielen lassen. Das können unterschiedliche Abteilungen innerhalb eines Unternehmens sein – aber auch Kunden, Forschungseinrichtungen oder andere Unternehmen.

Beispiel 1: Blurry Box. Gemeinsam haben das FZI Forschungszentrum Informatik, das Kompetenzzentrum für angewandte Sicherheitstechnologie (KASTEL) des KIT (Karlsruher Institut für Technologie) und Wibu-Systems das Blurry Box-Schutzverfahren entwickelt. Im Jahr 2014 wurden sie dafür gemeinsam mit dem ersten Platz beim 5. Deutschen IT-Sicherheitspreis ausgezeichnet. Die Blurry Box-Kryptographie schützt Software beweisbar sicher vor unerlaubter Vervielfältigung sowie Reverse Engineering und arbeitet gemäß dem Kerckhoffs’schen Prinzip: Sicherheit sollte auf der Geheimhaltung der Schlüssel und der Fachlichkeit der Anwendung beruhen und nicht auf der Geheimhaltung des Verfahrens. Als wesentliches Element wurden auch Fallen eingeführt, die bei Hackversuchen zum Sperren der Schutzhardware führen.

Das FZI hat dabei Praxistests durchgeführt, um das theoretisch hohe Sicherheitsniveau in der Praxis zu bestätigen, und die Anwendung für den internationalen Hackers Contest entwickelt. KASTEL hat den theoretischen Beweis erbracht, dass das Schutzverfahren unter Annahme einer gewissen Komplexität der Anwendung sicher und korrekt ist, d.h. dass durch die Veränderung am Programm durch das Schutzverfahren keine Fehler eingebaut werden. Wibu-Systems hat aus Blurry Box ein marktreifes und erfolgreiches Produkt gemacht, indem es das Blurry Box-Schutzverfahren in seine CodeMeter-Technologie integriert hat. Im oben erwähnten Hackers Contest mit 50.000 Euro Preisgeld, der im Jahr 2017 ausgerichtet wurde, konnte keiner der weltweit 315 Teilnehmer die verschlüsselte Wettbewerbssoftware vollständig hacken.

Möglich wurde dieser Erfolg durch das Zusammenspiel unterschiedlicher Partner, die sich ergänzten, indem sie ihre Kompetenzen in theoretischen Grundlagen, praktischer Umsetzung und unternehmerischen Entscheidungen gemeinsam in das Projekt Blurry Box einbrachten.

Beispiel 2: House of IT-Security und IT Security Club in Karlsruhe. Wibu-Systems hat von 2019 bis 2022 zwei Gebäude mit jeweils 8.400 m² Bruttogeschossfläche in Karlsruhe gebaut. Das erste als neue Firmenzentrale, das zweite als ‚House of IT Security‘, das an Unternehmen vermietet wird, die im Bereich IT-Security arbeiten. Darin wurde auf circa 1.200 m² der ‚IT Security Club‘ mit dem Ziel ins Leben gerufen, dort einen unkomplizierten Wissenstransfer zwischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen im Bereich IT-Security zu ermöglichen und so die Entwicklung marktreifer Security-Innovationen voranzutreiben. Angenehme Arbeitsmöglichkeiten, durchdachte Infrastruktur, moderne Gebäudeautomation und ein breites Service-Angebot sind vorhanden, damit sich die Akteure ganz ihren Ideen widmen können. Start-ups, Forschungsabteilungen etablierter Unternehmen, Behörden und Forschungseinrichtungen, die sich mit IT-Security beschäftigen, können Arbeitsmöglichkeiten im Club, der weit mehr als eine Co-Working-Area ist, mieten. Durch Austausch entstehen sowohl ein Innovationsnetzwerk als auch Impulse, die zu neue Lösungen führen.

Im IT Security Club gibt es insgesamt zwölf Arbeitsplätze in geschlossenen Büros, 26 in privaten Bereichen, 36 weitere fest zugewiesene Arbeitsplätze und 56 flexible Arbeitsplätze, die ohne feste Zuordnung genutzt werden. Ganz ohne stationären Arbeitsplatz gibt es passive, aktive und Innovationsmanagement-Mitgliedschaften. Erstere bieten Zugang zum Work Café und Besprechungsraumnutzung, letztere ist ein besonderer Mehrwert und ein Alleinstellungsmerkmal des IT Security Clubs. Eine Innovationsmanagerin unterstützt die Suche nach Kooperationspartnern und das Erstellen von Förderanträgen auf nationaler und EU-Ebene im Bereich IT-Security. In Innovationsworkshops werden neue Ideen und Konzepte erarbeitet, Marketingkonzepte für Produkte, die aus Forschungsprojekte entstehen, analysiert und die Suche nach Pilotanwendern vorangetrieben. Es wird Hilfestellung gegeben bei der administrativen Durchführung der geförderten Kooperationsprojekte und bei der Kommunikation mit Fördergebern und Projektträgern.

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