Musikvideo der Woche | Kendrick Lamar – Humble – Aufforderung zur Bescheidenheit | detektor.fm – Das Podcast-Radio

2023-02-22 18:06:33 By : Ms. Summer zhao

Kendrick Lamars „Humble“ erzählt vom Aufstieg und Umgang mit dem Ruhm. Das Video verbindet Lyrics und Bilder zu einem Gesamtkunstwerk – und wurde dafür sogar ausgezeichnet. Was es ausmacht, erzählt Maurice Gajda hier.

Wenn Kendrick Lamar Dollarscheine mit einer Geldpistole durch die Gegend schießt, macht er das auf eine bescheidene Weise. Wenn er mit Freunden bei einer Inszenierung des letzten Abendmahls auf Jesus‘ Platz sitzt ebenso. Mit „Be humble“– sei bescheiden – richtet sich der „größte lebende Rapper„, wie ihn das Rolling Stone Magazin bezeichnet, in seinem Lied „Humble“ immer wieder an sich selbst.

Das Video zum Song wurde bei den MTV Video Music Awards diese Woche zum besten Clip gekürt. Dabei wurde auch zum ersten Mal ein Preis in der Kategorie „Bester Kampf gegen das System“ vergeben, von MTV wohlgemerkt.

Produziert hat das Video Dave Meyers, der unter anderem den Hip-Hop-Klassiker „Work it“ von Missy Elliot visualisiert hat. In „Humble“, einer Auskopplung aus seinem vierten Album „Damn„, erscheint Kendrick Lamar zunächst in einer Papstrobe, liegt danach auf einem Tisch, an dem leicht bekleidete Frauen sitzen und sein Geld zählen. „Setz dich, sei bescheiden“, weist er sich dann im Refrain wieder selbst zurecht. Dabei wird im Video alles durch verschiedene Kameraeinstellungen ausdrucksstark inszeniert.

Du könntest theoretisch aus jeder Szene eine Bild nehmen, auf eine Leinwand drucken und in eine Galerie hängen. – Maurice Gajda

Im Spannungsverhältnis zwischen Größenwahn und Bescheidenheit greift Lamar auch wieder sein zentrales Thema auf: die Beziehung zwischen weißer und schwarzer Bevölkerung in den USA. Aber dieses Mal verknüpft er es unter anderem mit Schönheitsstandards, unter denen seiner Meinung nach vor allem Schwarze leiden.

In einer Szene steht er dicht gedrängt neben anderen Schwarzen, die im Gegensatz zu ihm eine Glatze haben. Dazu fordert er rappend das krause Haar und die Afrofrisur zurück, derer sich viele Schwarze entledigen oder sie mit Haarverlängerungen verbergen – auch aufgrund von sozialem Druck. In einer einderen einstellung plädiert Lamar dann wieder für die Natürlichkeit im Photoshop-Zeitalter. Und das in einem sonst auf Hochglanz polierten Video.

Maurice Gajda erklärt detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt, was er an dem Video so besonders findet.

https://www.youtube.com/watch?v=tvTRZJ-4EyI

…hat während des Studiums in Leipzig das Playlistbauen im Radio als schönste Form des Prokrastinierens kennengelernt. Kann bis heute Platten, die sie toll findet, nicht in unter sechs Minuten rezensieren. Moderiert bei detektor.fm am liebsten Studiosessions und ist neben Popmusik leidenschaftlicher Fan von Käsekuchen und Jan Böhmermann.

Wer „Keine Angst vor Hits“, den „Saitenwechsel“ oder „Tracks & Traces“ nicht verpassen will, sollte diesen Podcast abonnieren.

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen Gerade nicht

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will! Vielleicht beim nächsten Mal!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen Vielleicht beim nächsten Mal